Der Bergbau im Erzgebirge datiert zurück bis ins Jahr 1168, als man in Christiansdorf bei Freiberg Silber fand. Das Berggeschrei setzte in den Jahrhunderten danach auch an anderen Orten des Erzgebirges ein wie z.B. in Joachimsthal, Schwarzenberg, Schlema, Schneeberg Annaberg und Johanngeorgenstadt. Der Wismut-Bergbau wurde erstmals 1463 urkundlich erwähnt. Besonders durch den Buchdruck mit beweglichen Lettern wurde Wismut interessant, bestanden doch die Drucklettern Gutenbergs aus einer Legierung von Zinn, Wismut und Blei. Auf Grund weiterer vielfältiger Verwendungsmöglichkeiten in der Pharmazie, zu Handwerk und Technik bekam dieses weiche, silbrigweiß bis gelblich glänzende Metall ab Mitte des 16. Jahrhunderts eine immer größere Bedeutung. Es wurde längere Zeit als Grundstoff für die Herstellung einer herrlichen blauen Farbe angesehen, bis sich herausstellte, daß das Element Kobalt das eigentliche Ausgangsprodukt ist.
Ehe der Schneeberger Bergbau Mitte des 15. Jahrhunderts beginnt, schürfen Bauern der Dörfer Aue und Zelle in der Umgebung nach Zinn und Silber. Weitaus ergiebiger sind die Seiffen im Vorbereich des Zusammenflusses von Mulde und Schwarzwasser. Hier waschen Bergleute schwere Zinngraupen und Silber aus den Geröllen und Sanden. Am Brünlas findet man Eisenerz im Ausbiß der Gänge. Noch heute beweisen Hunderte verfallener Löcher im Wald hinter dem Brünlasberg diesen seltenen angewendeten Abbau.
Im Grubenfeld des Roten St. Andreas verfolgten die Häuer 1698 einen mächtigen Eisenerzgang und stoßen auf eine Verwerfung. Als sie die Verwerfung ausrichten, um den Gang wiederzufinden, fahren sie eine stark verwitterte Granitkuppel mit einer Feldspatverwitterungszone von zwei bis drei Metern Mächtigkeit an. Neun Jahre weiß man mit der Weißen Erde dem - Kaolin - nichts Rechtes anzufangen, aber dieses Kaolin aus Aue in den Händen der Porzellanerfinder ermöglichte es, statt des roten Böttgersteinzeuges das erste europäische weiße Porzellan herzustellen. Bei der Suche nach Silber trat als Begleitmineral schwarze Pechblende auf, der Silbergehalt in den Gängen ging dabei stets zurück. Dieses Uranpecherz - 1789 wies der Berliner Apotheker Klaproth in ihm erstmals das Element Uranium nach - wanderte über Jahrhunderte achtlos auf Halde. Erst um die Jahrhundertwende mit der Entdeckung der Curies, daß dieses Erz Träger des Radiums ist, änderte sich das. Es erlangte erst im 20. Jahrhundert Weltgeltung, nicht zuletzt durch die Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn und Luise Meithner in den 30er Jahren.
Der Glaube an die Wirkung heilender radioaktiver Wässer führte 1906 in Joachimsthal und 1918 in Oberschlema zur Eröffnung von Radiumbädern und Kurzentren.
|