Nach der Einheit Deutschlands erwiesen sich unter den marktwirtschaftlichen Bedingungen die noch im Abbau stehenden Erzlagerstätten des westlichen Erzgebirges als wirtschaftlich unrentabel. Dazu gehören auch die Uranerzlagerstätten der Staatlichen Aktiengesellschaft Wismut (SAG) und der Sowjetisch-Deutschen-Aktiensgesellschaft Wismut (SDAG Wismut). Über die Tätigkeit der SDAG Wismut war über Jahrzehnte ein Mantel des Schweigens ausgebreitet worden. Alles, was mit dem Uranbergbau zusammenhing, unterlag strengster Geheimhaltung. Mit der Übernahme der Gesellschaft durch die Bundesrepublik Deutschland und der Gründung des Sanierungsunternehmen Wismut GmbH wurden diese Tabus gebrochen und die Öffentlichkeit über die zurückliegende Tätigkeit der zweistaatlichen Bergbaugesellschaft und die vom Bergbau verursachten Umweltschäden rückhaltlos informiert. Eine Form der Öffentlichkeitsarbeit der Wismut GmbH war die vorübergehende Einrichtung von Besucherbergwerken, die Interessierten Einblicke in die Arbeit der Bergleute erlaubten. Mit dem Fortgang und Stand der Sanierungsarbeiten in den zu Besuchszwecken genutzten Bergwerken waren für die Wismut GmbH die Möglichkeiten zum Betreiben von Besucherbergwerken erschöpft. Es mussten andere Wege gefunden werden, damit der neuzeitliche Bergbau einer breiten Öffentlichkeit weiterhin zugänglich gemacht werden konnte. Die Gründung von bergmännischen Vereinen machte den Weg dafür frei.
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Es kam zur Gründung von bergmännischen Vereinen und Brüderschaften, die das Leben und die Traditionen des Bergbaus im Erzgebirge bewahren und fortführen. So gründete sich 1995 der Bezirksverein Westerzgebirge im RDB e.V. (Ring Deutscher Bergingenieure), später dann 1997 der “Verein zur Förderung des bergmännischen und kulturellen Brauchtums Erzgebirge e.V.” und nicht zuletzt die “Bergbrüderschaft Bad Schlema” im Jahre 2000. Alle Vereine arbeiten eng miteinander und verfolgen mit seinen Zielen den Bergbautourismus zu fördern und in alle Welt zu tragen. Gemeinsam haben wir das von der Gemeinde Bad Schlema zur Nutzung gestellte ehemalige Telekomhaus Richard Friedrich Straße 2 umgebaut. Die unmittelbare Nähe des Schachtes 15IIb und zum Kurkomplex boten geradezu ideale Möglichkeiten, dieses Gebäude zur Vereinsarbeit, als Kaue und gleichzeitig als Sozialgebäude eines neueröffneten Besucherbergwerkes umzufunktionieren. Unzählige Stunden und erhebliche Finanzmittel mussten investiert werden, damit dieses Haus als bergmännisches Kleinod in die Umgebung eingegliedert werden konnte.
Gleichzeitig bauten wir 1997 ein neues Eingangsbauwerk für das Besucherbergwerk Pöhla. Es wurden damit bessere Möglichkeiten geschaffen, den Besuchern einen ordentlichen Zugang zum Stollen zu gewähren und baulich an die ausgeprägte Erzgebirgslandschaft anzugleichen.
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Wir wollen das bergmännische und kulturelle Brauchtum im Erzgebirge weiter fördern und touristisch erschließen. Die bergmännischen Traditionen des Erzgebirges zu pflegen und bekannt zu machen betrachten wir als Aufgabe. Unseren Besuchern und den Gästen werden wir den neuzeitlichen Bergbau und Altbergbau näher bringen und ihnen erläutern, dass die Bergleute mit der Förderung von Eisen, Nickel und Silber und auch Uran den Aufschwung der sächsischen Wirtschaft erst ermöglichten. Und dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Helfen Sie mit, die Besucherbergwerke zu erhalten, zu unterstützen und zu fördern und die Region Westerzgebirge touristisch zu erschließen.
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